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Dienstag, 7. Februar 2017

Print and Cut

Eine der Stärken des Cameo ist Print&Cut. Dies ist auch der Grund, warum ich überhaupt auf den Cameo aufmerksam wurde und mich entschieden habe, meinen bisherigen Roland-Stika Plotter nach fast 16 Jahren nun doch ins Regal zu verbannen.

Es gibt viele Fälle, in denen es sinnvoll ist ein Motiv vor dem Aufbringen auf Textil oder ein anderes Material konturgenau auszuschneiden. Sei es die Anfertigung von individuellen Aufklebern, der Fotodruck auf dunkle Materialien oder Glas, etc...Bisher gab es dafür lediglich zwei Möglichkeiten. Entweder man investierte eine Menge Geld in ein Profigerät, oder aber man bearbeitete den Ausdruck lange und ausgiebig mit dem Skalpell.

Durch Silhouette mit Print&Cut (und in ähnlicher Weise Brother mit ScanNCut) ist es auch Hobby-Nutzern nun möglich ihre Motivkonturen fast vollautomatisch mit dem Plotter zu schneiden.

Anhand eines einfachen Bildes, das euch in meinem Blog nun noch öfters begegnen wird, möchte ich heute einen Print & Cut Auftrag von Anfang bis Ende durchgehen. Wer möchte, kann es natürlich gerne zu Hause mitmachen.
Das Motiv steht unter der CC0 Lizenz und darf beliebig (auch gewerblich) genutzt, verändert und weitergegeben werden. Einne Nennung von Quelle oder Ersteller ist nicht notwendig.
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Auf gehts !
Zuerst öffnen wir in Studio ein leeres Zeichenblatt und fügen das Bild dort ein. Wir können es entweder einfach von der Festplatte auf die Zeichenfläche ziehen oder über "hinzufügen" von der Festplatte holen. Wenn wir stattdessen das Bild über "Öffnen" holen, erstellen wir damit gleich die Zeichenfläche neu (ist natürlich auch okay).
Was nicht geht, ist das Bild gleich aus dem Internet in die Zeichenfläche zu ziehen. Da es sich um ein .png mit transparentem Hintergrund handelt, wird dieser dabei schwarz eingefärbt und wir bekommen ein schwarzes Rechteck mit dem Jungen drauf. Also erst speichern und dann auf die Studio Zeichenfläche holen.

Zunächst müssen wir nun unsere Druckausgabe vorbereiten. In den Design-Seiteneinstellungen [CTRL+F1] wählen wir hierzu die Materialgröße für den Druck aus. Dies ist eine der Haupt Fehlerquellen beim Print&Cut. Wählen wir hier ein falsches Format, stimmen die Passermarken nicht und der Plotter schneidet irgendwas aber nicht unsere Konturen (Wenn er überhaupt schneidet).
Da ich einen A4 Drucker nutze, das Motiv hier aber viel kleiner ist, wähle ich als Papiergröße A5, Hochformat, nichtgedreht.
Später beim Schneiden möchte ich das auf einer Cameo Schneidematte (12x12 inch) positionieren. Auch das stelle ich bereits jetzt ein.

Nun geht es an die Registrierungsmarken [CTRL+F3]. 

Bei "Stil" wählen wir Typ1 für Cameo, Portrait,Curio.Auf unserer Zeichenfläche erscheinen nun 3 markierungen (ein quadrat und zwei gewinkelte Linien, verbunden durch eine rote Linie und teilweise durch eine Gitterstruktur (Schraffur) unterlegt. Die Schraffur wird beim Druck jedoch nicht erscheinen. Diese Registrierungsmrken (auch Passmarken oder Passermarken genannt) sagen dem Gerät später, wo genau sich unser Motiv befindet.
Jetzt positionieren wir unser Motiv so, dass es nicht über die rote Linie hinausragt und auch die Schraffur nicht berührt.

Technischer Hintergrund dazu: Unser Plotter verfügt übere eine einfache Scanfunktion um die Passermarken zu erkennen. Hierbei handelt es sich aber nicht um eine fotografische Erkennung, sondern lediglich die Erkennung von Hell/dunkel Unterschieden. Beim späteren Schneidevorgang wird dieser Scanner (der sich übrigens genau zwischen den beiden Werkzeughaltern des Cameo3 befindet) über das Blatt fahren und zunächst links unten nach einem weißen (hellen) Bereich mit einem schwarzen Quadrat suchen. Anschließend sucht er genau unterlalb nach einem hellen Bereich mit schwarzer Linie und prüft den abgeknickten teil der Linie. Hierbei wird auch bereits erkannt, ob der Druck eventuell schief auf der Matte liegt. Als letztes wird die rechte obere Markierung ebenso geprüft und die tatsächliche Position der Motivkontur auf der eingezogenen Schneidematte errechnet.

Würden wir jetzt gleich Druckenund anschließend versuchen zu schneiden, würde unsder Plotter vermutlich zwar die Passermarken abfahren und diese auch erkennen, geschnitten wird aber nichts.
Es fehlt die zu schneidende Kontur.
Um die Kontur zu erstellen,klicken wir mit der Maus aufund öffnen damit das "Nachzeichnen"-Fenster. Klick auf "Bereich zum Nachzeichnen auswählen", einen groben Rahmen um unsere Figur ziehen, auf "Außenrand nachzeichnen" klicken. Es wirkt, als härtte sich nichts verändert. lediglich eine dünne rote Linie umfließt nun unser Motiv.
Würden wir nun unser Motiv anklicken, könnten wir es anschließend aus dieser "Hülle" hinausziehen. Da wir es aber noch drucken müssen, tun wir dies jetzt NICHT.
 
 
(Falls ihr es doch versehentlich schon verschoben habt, dann einfach beides markieren und mittig ausrichten).
 
Jetzt kann das Motiv gedruckt werden. 
Hierzu wie in anderen Anwendungen auch auf Datei - Drucken gehen oder [STRG+P] drücken, den entsprechenden Drucker auswählen und den Druck wie gewohnt starten.
Wichtig ist, das ab jetzt an der Zeichenfläche nichts mehr verändert werden darf. Passiert dies doch (absichtlich oder versehentlich), muss neu gedruckt werden.
Den fertigen Druck dann so auf die Schneidematte kleben, dass die linke, obere Kante des Druckpapiers (/der bedruckten Folie) an der linken und oberen Kante der Rasterung auf der Matte anliegt. So wie es eben auch auf eurer Zeichenfläche angezeigt wird. Das Papier (/die Folie) sollte diese aber nicht überragen.
Die Schneidematte nun in das Gerät laden, im Menue für die Schnitteinstellungen [STRG+F2] die entsprechenden Einstellungen für das bedruckte Material vornehmen, und den Schneidevorgang starten.
Der Plotter beginnt nun das Material zu laden, die drei Markierungen zu suchen und anschließend die Kontur zu schneiden. Wird eine der Markierungen nicht gefunden, stoppt der Vorgang und am Display erscheint eine entsprechende Meldung.

Es kann sein, dass Markierungen icht erkannt werden, wenn:
  • Das Material stark spiegelt (Licht des Scanners wird gespiegelt)
  • Das Umgebungslicht zu hell ist (Licht des Scanners wird überdeckt)
  • Das Material grün ist oder beim Schnittvorgang grün beleuchtet wird
    (s. "Farbtheorie" in einem späteren Beitrag)
  • Die Lampe des Scanner-Kopfes durch z.B. Folienreste verschmutzt ist
    (nachsehen und ggf. reinigen)
  • Die Lampe des Scanner-Kopfes defekt ist
    (wenn beim Erkennungsvorgang kein rotes Licht neben dem Messer zu sehen ist).
Oft hilft es schon, beim Erkennungsvorgang den Gehäusedeckel zu schließen oder das Licht im Raum etwas abzudunkeln.

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